Glitzer reicht nicht.

01.07.2025
-   Krise | Positionierung | Transformation

Lagebericht eines Entscheiders: „Die Stimmung ist seit Langem schlecht. Fluktuation hoch. Krankenstand auch.“

Jetzt: Motivation mit Teambuilding. Kletterwand. Outdoor.

Ich verstehe den Reflex.
Und: Es braucht mehr.

Glitzer auf rissigem Beton hält nicht. Es schimmert kurz, und dann bröckelt’s weiter. Oder mehr noch: Die Maßnahmen wirken wie Zynismus, gerade dann, wenn das Vertrauen fehlt.

Wenn ich die tieferliegenden Reibungen übersehe, riskiere ich Produktivität, Schlagkraft und meine eigene Glaubwürdigkeit.
Gerade unter Druck rutschen wir in Muster wie diese:
👉 Wenn ich Erwartungen nicht kläre und trotzdem an ihnen messe.
👉 Wenn ich Verantwortung weiterreiche, statt sie zu tragen.
👉 Wenn ich Konflikte meide, statt sie anzusprechen.
👉 Wenn ich Entscheidungen vertage, statt Richtung zu geben.

📍Kultur verändern beginnt mit einem klaren Lagebild.
Unbequem. Ehrlich. Mit der Bereitschaft, unter die Oberfläche zu gehen. Dorthin, wo Widerstände spürbar werden.
Das heißt: hinschauen, wo es weh tut.

📍Dazu gehört die Bereitschaft, auch das Emotionale nicht auszuklammern. Bei allen Beteiligten, auch bei der Führung. Beginnend bei sich selbst. Nicht als Schwäche. Sondern als Verbindung für Klarheit, gemeinsame Richtung und Performance.

📍Gerade dort, wo Sprache fehlt, braucht es einen geschützten Rahmen, in dem ein „Wir“ wieder wachsen kann. Und manchmal braucht es jemanden, der diesen Raum hält, mit klarem Blick auf Konsequenz, Verantwortung und Ziel.

Wenn die Basis stabil ist, kann’s auch wieder glitzern. Ohne Beigeschmack. Das wirkt im Ergebnis: personell, kulturell, wirtschaftlich.

Link zum Originalbeitrag hier.