Ein Familienunternehmen in dritter Generation wird an einen Konzern verkauft. Das Commitment: Die Marke soll unter dem neuen Dach weitergeführt werden. Am Tag der Bekanntgabe verschwindet die Galerie der Firmengeschichte aus der Zentrale, das Parkplatzschild des Inhabers wird entfernt – und mit ihm der Inhaber selbst. Ein Mann, der wie sein Vater und Großvater viele Jahre präsent und persönlich verbunden war, ist „weg“.
Ein Schlag für die rund 10.000 Mitarbeitenden, die sich mehrheitlich tief mit ihrem Arbeitgeber identifizieren: Das, was über Generationen Stabilität und Charakter geschaffen hat, verliert mit einem Mal Halt und Richtung.
Was bleibt, wenn die Geschichte verschwindet?
Das Gefühl, das wir bei anderen hinterlassen, ist kraftvoll. Zeichen der Tradition, die über lange Zeit sichtbar für die Identität und Werte eines Unternehmens standen, sind emotional stark aufgeladen. Wenn sie plötzlich fehlen, entsteht der Eindruck, etwas Fundamentales geht verloren – Sicherheit, Zugehörigkeit.
Wer Menschen bewegen möchte, versteht ihre Wurzeln.
Die kulturelle DNA eines Unternehmens gibt Beständigkeit und Kraft.
Transformation wird wirksam, wenn sie Respekt vor dem Bisherigen mit Vertrauen in das Kommende verbindet. Das ist die Basis, auf der Beteiligte gemeinsam Veränderung gestalten – auf Augenhöhe, inspiriert von einem klaren „Warum“, Weitblick und mutigen Entscheidungen. Das stärkt die Identität.
Fortschritt beginnt bei den Menschen.
Er bedeutet mehr als Strategien und Fakten. Die Vergangenheit eines Unternehmens ist kein Ballast – sie ist ein Fundament für nachhaltiges Wachstum und Stabilität in unsicheren Zeiten.
Wie Odo Marquard sagte: „Zukunft braucht Herkunft.“
Transformation braucht Respekt.
#MenschenBewegen
#TransformationGestalten

Wandel ohne Identität? Was passiert, wenn die Wurzeln ausgerissen werden?
14.01.2025
- Positionierung | Transformation